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mit Geräten des vergangenen Jahrhunderts

Spiritus-Glühlicht

Eine besondere Form der Dochtlampen stellen spiritusbetriebene Glühlichter dar. Sie wurden in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelt. 

Um den relativ einfach und unabhängig von ausländischen Importen zu beschaffenden Spiritus trotz seiner fast unsichtbaren, bläulichen Flamme für Beleuchtungszwecke zu nutzen, mußte seine Verbrennungswärme mit einem Glühstrumpf kombiniert werden. Dieser mit sogenannten "Seltenen Erden" wie Yttrium und Cer oft in Verbindung mit Thorium imprägnierte Baumwollstrumpf leuchtet bei Hitze sehr hell und weiß.

In den Jahren des ersten Weltkrieges erlebten die Spiritus-Glühlichter in Deutschland wohl ihre größte Verbreitung, da durch die britischen Blockaden kaum Erdölimporte - aus denen ja bekanntlich u.a. Petroleum destilliert wird - durchkamen. Spiritus muß nicht importiert werden, es wird Zucker mit Wasser durch Hefe vergoren und anschließend destilliert.

Aus dieser Zeit stammt auch die Bezeichnung "Kriegslicht" für mit Spiritus betriebene Glühlichter. In diesen Kriegsjahren wurden, versehen mit der Aufschrift "Kriegslicht" und je einem darauf folgenden Kürzel der bedeutendsten Lampenhersteller, große Mengen dieser Brenner aus Stahl hergestellt. 

Vertrieben wurden alle durch die "Kriegslicht-Gesellschaft" in Berlin. Dazu ein interessanter Artikel aus dem Kreisblatt des Kreises Husum von 1915.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Petroleumlampen wird die Flammengröße nicht durch die Dochthöhe reguliert, sondern der Docht sitzt fest in einer durch den massiv-kupfernen Glühstrumpfträger erhitzten Vergasungskammer. Das Spiritusgas strömt durch einen vom Handrad regulierbaren Kanal durch eine Düse, mischt sich mit Luft und verbrennt mit blauer, heißer Flamme unterhalb des Glühstrumpfes.

Damit dieser Kreislauf beginnen kann, wird mittels eines im Brennstoffbehälter befindlichen Kolbens durch Drücken auf den Pumpenhebel eine kleine Menge Spiritus in eine Vorwärmkammer befördert und anschließend angezündet. 

Alle auf diesen Seiten beschriebenen Vorgehensweisen und Beschreibungen sind ohne Gewähr und eine Nutzung geschieht auf eigene Gefahr! Jeder muss sich über den Umgang mit feuergefährlichen Stoffen informieren und die Sicherheitsbestimmungen einhalten.